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Friday, January 3, 2014



Es ist kalt. Das erste mal in diesem Winter, diese Kälte. Sie bringt uns in das neue Jahr. Frost schmückt den Boden, Sterne die Himmelskuppel. Die Kälte beißt an Beinen, Fingern, an meiner Nase. Ein paar Meter von uns ist die Feier im Kulturhaus im vollem Gange. Tanzende Figuren schaukeln an goldig glühenden Fenstern vorbei. Es ist still. Die Musik, als käme sie von einer anderen Welt, stört die Stille hier nicht. Diesseits, wo die ganze Erde im Nullpunkt zu stehen scheint. Wohl die Sterne, denke ich, die schwere Samt-decke mit Brillanten bestickt. Es ist unheimlich so weit durch den Kosmos zu blicken, durch die bekannten Figuren, in den staubig zarten Sterneschein dahinter.


Wednesday, May 15, 2013


Dienstage sind so schwer, nicht wahr? 
Dieses Gefühl nach dem Seminar, als hätte man sich wieder mal tausendfach blamiert, drückt auf dem Nachhauseweg die Schultern nach vorne und die Augen haften dann am Asphalt. Ah, wieder ist so viel Gefasel aus mir wie raus explodiert. Warum habe ich diese Gedanken nicht zu hause und formuliere sie in kluge Ausdrücke? So einfach. Ein Satz. Das war's! Und könnte still die zwei Stunden sitzen, wie ein gebildeter Student, Mensch. Nicht wie eine Gesprächs bedürftige Hausfrau.

Womöglich bin ich ein Dialog-Mensch. (In dem Fall ist die monologische Existenz dieses Blogs ein skurriler Sonderfall?). Ich genieße es im Gespräch zu sein, ein Thema zu diskutieren, Impulse zu bekommen, die gleich neue Ideen und Gedanken hervorrufen. Es ist wie Tischtennis! Spannend, Interessant, ein Spaß!
Allerdings... uhh. ..wenn die Lehrkräfte danach leise diskutierend den Raum verlassen.Wie auf Zehenspitzen.

Zum "Glück" bin ich nicht allein derjenige, der dieses Gefühl manchmal hat, einfacher macht's aber auch nicht.

Dies gehört jetzt zu der Rubrik Pseudoprobleme. Schultern zucken, und weiter!

Saturday, May 11, 2013


Alles ist grün geworden. Wie durch Nacht. Am Nachmittag jagen die Spatzen sich quer durch den Garten, von einem Busch zum anderen. Sie haben genügend Futter und deshalb Zeit für Streitigkeiten, sagt Martin. Die Jungvögel zwitschern in unmöglichen Registern, bald, nach einer weile erst, werden sie wie ihre Eltern klingen. Dann kratzt ihre Stimme nicht mehr das menschliche Gehör, sondern fließt harmonisch durch die Ohren. Verschwindet im Stadtrummel, das irgendwann zur Stille wird. Manchmal erweckt eine Sirene die Aufmerksamkeit, den Schlaf der Ohren. Der Wald ist dann irgendwie komisch still, weil er es nicht ist. Voller Stimmen. Und wie durch Furcht ist die eigene dann am stärksten. Als müsste man jetzt Allem einen Namen geben. Die gelben sind Windröschen? Da sang wohl der Buchfink? Siehst du? Hörst du? Und wie nennt man dies?

Wie das Geschwätz der Spatzen.

Thursday, April 25, 2013



Hm. Ich wollte eigentlich gestern schreiben, weil das Gefühl gestern auftauchte und dort auch blieb. Der wind war heute extrem stark und brachte so viel neues mit, dass ich das Gestern vergass. Ob's das Dokumentieren nötig hat?

Einen Vortrag zu halten ist immer kleinwenig aufregend. Ein positiver Stress bei der Vorbereitung, ein Durheinander im Kopf, bevor man die Frage versteht, oder das, was man selber sagen wollte, Wörter, die in einer anderen Fremdsprache einfallen, aber nicht in der richtigen. Und wenn man die Gesichter der Zuhörer dabei studiert und sich wundert worüber hinter diesen und jenen Augen gedacht wird. Und das Gefühl am Ende doch einen Sieg errungen zu haben. 

Ich glaube, die Frage an mich nachher war rethorisch. (nicht so gedacht aber so geschehen). Es waren keine anderen am diesen Tag da. Ich und E. Ein Kolloquium, eine Sommerschule, eine Konferenz, ein Ausflug in ein neues Wissen. Und irgendwie war ich dann traurig, weil ich nicht kann, weil es kompliziert wäre, weil es schon die anderen Pläne gibt und die anderen Umstände. Aber ich war froh gefragt geworden zu sein. Und dann traurig, weil es diese Antwort nach sich trug.

Dennoch würde ich meine Umstände (komisch Mutterschaft jetzt so zu nennen:)) nie umtaushen oder gar bereuen. Meine Familie ist wunderschön und eine Quelle meiner Freuden. Es gibt in keiner Universität in der Welt einen Fach, oder eine Lehrkraft, die mir mehr beibringen könnte, als mein kleiner Sohn mir es schon in dieser kurzen Zeit getan hat. Und es geht nur weiter :)

Vielleicht kann man doch alles haben, nur Geduld haben. Es werden andere Möglichkeiten kommen und neue Chancen sich ergeben. Nur Mut! sag ich mir.

Friday, February 15, 2013


Es ist schon eine weile her als die Sprache sich hier eine Änderung erlaubte. Das Triviale vermehrt sich besser auf Englisch, aber für das Besondere fehlt die Zeit und der Mut und noch etwas. Irgendwie sind die letzten Tage wieder schwer geworden. Es ändert sich auch bald, bin mir sicher, man muss nur durch und dann geht's.

Das Schreiben. Wird in der Welt nicht zu viel geschrieben und dabei eigentlich nichts oder sehr wenig gesagt? Ich fühl mich auch manchmal dafür verantwortlich die Welt mit irgendwelchen Worten zu belasten. (Dennoch gibt es Gedanken, die nur schriftlich sich zeigen wollen, und Themen, die noch zu entfalten sind...)
Aber sich dann wircklich ins Zeug setzen, etwas schaffen, eine Novelle, ein Roman, ein Gedicht. Wären es dann nicht nur Schatten von anderen Novellen, Romanen und Gedichten? Die millionste Variation von dem einen Mythos. Und für wen, wenn nicht für sich selbst?
Im Bücherregal ist ein Buch von einem Freund. Ich versuchte es mal zu lesen, aber dann ging es nicht. Ich glaube nicht an Konstruktionen. Ich glaube an Musik. Aber es klang nicht. Zumindest damals.
In den Briefkasten kommt jeden Monat ein Buch... klasse Literatur. Wir lesen. Wir sprechen. Wir vergessen. Das war's. 

Thursday, November 22, 2012


Die Musik spielt zu Hause eine wichtige Rolle. Wir versuchen mit einer Vogelgezwitscher-CD einen Schlummerzeit-Signal zu konstruieren. Bis jetzt erfolglos, meiner Meinung nach. Anstatt Vögel ist jetzt Mono drann. Sie spielten in Riga am 15. November und sogar Tickets hatten wir besorgt, doch es ging nicht: nach Juss's Erkältung war ich drann und danach fühlte ich mich wir eine ausgepresste Zitrone. Bin aber froh, dass ich die Chance mal hatte. In Nantes. Jetzt spielen sie jeden Abend hier bei mir. Zu empfehlen... aber nur in guter tonqualität.

Meine Nich-Oma-aber-Verwantin-die-doch-auch-wie-eine-Oma-ist hat mir neue Hausschue geschenkt. Nun laufe ich hier wie auf Wolken.  

Detusch, Deutsch, Deutsch. Vorgestern besuchte ich eine Vorlesung... eine Lehrkraft sprach mich davor an... und ich sto-sto-sto-tterte was hin. Das Ohr hörte nicht mehr gut und die Zunge wuste nicht mehr wohin-warum. Peinlich-peinlich. Doch so einfach geht's mit dem Vergessen. Die Vorlesung war interessant. Der Professor interessanter. Ich mag's wenn doch ein paar witzige Kommentare im Referat sind, oder besser, wenn kleinwenig improvisiert wird. 

Wednesday, October 31, 2012




Es lebte mal ein alter Mann, in einem alten Bauernhof; umgeben von schönen Wiesen und Wäldern. Doch keine Kinder spielten jeh dort, auch seie keine Frau jehmals im Hof  hin und her geeilt. Mit Wäschekorb, oder Kelle. Auch einen Tier, das den Alten als den Herren sah, gab es nicht. Jedoch war die Scheune voll, wie auch der Speicher und das Wohnhaus. Die Sauna, die auf der anderen Seite des Weges lag, war schon vor langer Zeit eingestürzt. 
Im Dorf wusste man, dass der Alte fast nie, sehr-sehr ausnahmsweise, sich von seiner Rente  was zu essen kaufte und nie den Buss nahm, sonder nur zu Fuss auf dem Weg war. Und auf dem Weg war er nicht selten: alte, verlassene Häuser, Müllhalden, herruntergekommene Läden, Antiquariaten, Recycle-Zentren. Er nahm und kaufte alles was er konnte und hebte es dann zu Hause auf. Bücher, Kleider, Zeitungen, Koffer, Tassen, Teller, Radios, Mixer, Hefte, Stifte -  die Liste wäre unentlich. Dies musste er dann auf den Rücken zurück geschleppt haben. Den ganzen Weg. Ein blauer Müllsack, den man später fand, war z. B. voll von Zeitungen, alle mit dem gleichen Datum. Wahrscheinlich vom Verkauf übriggebliebene. Koffer voll von Briefumschlägen. Müllsäcke voll von Kleidern. Neue. Alte. 
Die Scheune war schon so voll, dass kein Mensch nicht mal einen klitzekleinen Schritt hinein machen konnte. Durch eine Ecke des Fensterrahmen im Wohnhaus schlich sich der alte Mann hinein. Dort hatte er seine Tunneln und Gänge, das Restliche hielt schon den Dach und die hintere Wand vom einstürzen und ... Wärme. 
Die Wärme von Sachen.  Die Wärme von Sachen? 
Sachen. Habe. Besitz. Stuff. Foubri. Asjad.

Wir standen da und wunderten, ob es nicht auch Leute gab, die mit ihren Sachen ins Hof fuhren und dem Alten ihren Müll verkauften.
Als der Alte starb, wurde der Bauernhof verkauft, samt Allem. Eine junge Familie kaufte es dann. Im Sommer wurde ein Zimmer, mit Hilfe viler Helfer, im Haus lehrgeräumt. An einem Herbstwochenende sollte mal in der Scheune etwas Platz gemacht werden. Wenn man was fand, was einem gefiel, durfte man es mitnehmen, alles andere war wegzuwerfen. Anfangs schien vieles mitnehmbar, aber nach einer Weile nicht mehr... es war einfach zu viel da.
Als wir zurück fuhren, lag dieser Sack und ein Band von Kafkas Romanen auf dem Hintersitz.

Ich erinnere mich an ein Artikel über Yoko Ono in der auch etwas über ihre Art Sachen (Schuhe, Wohnungen, Häuser usw.) zu sammeln stand. Es sei aus Mangel an menschlicher Wärme und Zuneigung oder das Gefühl der Verlassenheit. Aber ich erinnere mich auch nur wage.

Monday, September 3, 2012



Oh, der Kopf ist leer und so voll von irgendetwas, meistens vom Gefühl den Startsignal zu verpassen oder ihn schon verpasst zu haben; in allen Bereichen. 20 Bücher stehen neben dem Bett. Es könnte gleichfalls ein Bett aus Büchern sein. Nadlony, Bulgakov sind verschwommen im Meer der Massage-Bücher, in allen Sprachen. Französisch singt aus dem Radio, Koreanisch aus dem pc, das Denken ist längst nicht mehr  leicht. Aber es ist doch immer so gewesen, nur jetzt fällt es auf.

Seit einer Woche habe ich geradeso Photographiert, dass es keine Photos gab. Der Film war längst voll. Ah, das könnte soeben eine wunderschöne Metapher sein.
Und doch bin ich derart glücklich, dass es nicht in meinen Kopf passt. Ich wusste nicht, dass man dermassen glücklich sein kann. 

Und noch was schokierendes: der Giraffe macht kein Mucks; sie sind still wie Grass auf dem Grass. Weil sie sich so entschieden haben. Fastzinierent und unheimlich. Und irgendwie verständlich, ... vom Weitem her, aber trotzdem.

Monday, July 2, 2012

Oh, eine andere Sprache. Schön. Kein SpellChecker hilft auch diesmal. Aber kein Englisch. Etwas weniger Fehler und so viel mehr Freiheit.

Ich bin immer noch ich. Und dann wieder nicht. Und dann durcheinander. Ich möchte die Gitarre spielen lernen, die koreanische Sprache, Französisch auch. Jeden Tag zeichnen, schreiben, lesen. Ich möchte Wonderwoman sein. Nein, ich muss jetzt Wonderwoman sein. Wie geht das?
Eine kleine Hand winkt mir zu und dann ist doch der Schlummer wieder da. Oma knetet Wollsocken, eigentlich strickt sie sie. Drei mal am Tag wird gekocht. Ein Kuchen muss auch sein, da aber unser Ofen nur Kuchen mit gebranntem Boden backen kann, wird der kleine Kuchen aus dem Supermarkt gebracht. Der Kuchen ist nur für mich, weil sie keinen Weizen essen möchte. Weil ihr Hausartzt experimentiert. Ich mache Kuchen-doping.
Omas Handy klingelt in Froschtönen. Meins schweigt, auch wenn jemand anruft. Die Arbeit ruft. Die Arbeit ruft die Oma an. Das macht glücklich. Und die Freundin ruft die Oma an. Das auch.

Ich ärgere mich auf die Uni. Auf die Bürokratie, und dass sie nicht funktioniert, und dass die Beamtin noch mir die Schuld gibt. In der möglichst höflichsten Art. Eine Hand weiss nicht was der andere tut. Das System ist so aufgebaut, das sie von selbst funktioniert und die Beamten regiert. Keine Menschlichkeit ist einprogramiert. Aus Menschlickeit hat man's vielleicht vergessen.
Gestern war ein schöner-harter Tag. Entlich Sommerwetter. Aber so viele Tränen. Heute wieder Grau und Regen, und mehr Zeit für einen Traumland aufenthalt. Vielleicht gibt's dann keine Tränen. Oder nur ein bisschien. Der Rücken schmerzt.

Die Oma bleibt einen Tag länger. Dann ist Schluss mit der Kindheit. Dann Freiheit! Freiheit die Socken  auf den Boden liegen zu lassen, für einen ganzen Tag lang oder länger.(ist das grammatisch korrekt, der satz?).

Heute nacht wird Ahornsirup getrunken. Viel geknutscht und viel gewundert. Juss hat jetzt lange dunkle Wimpern und Augenbrauen. Die Oma wird viel plaudern. Juss plaudert auch schon. 

Und da geht der Schlummer.
Und da ist die Sonne wieder.